Unser Buchhändler Christian Göhler meint:

Die Präsidentschaftswahlen 2027 in Frankreich stehen an, als plötzlich mysteriöse Anschlagsvideos überall auf der Welt auftauchen. Paul Raison, persönlicher Vertrauter des amtierenden Wirtschaftsministers, wird mit der Aufgabe betraut der Sache auf den Grund zu gehen. Zeitgleich jedoch erleidet sein Vater einen Schlaganfall, weshalb ein Wiedersehen mit der Familie und auch die Wiederbelebung seiner entglittenen Ehe bevorsteht.

(Für seine Verhältnisse) ungewohnt sanft beschreibt Houellbecq den Grad zwischen politischer Karriere und zwischenmenschlicher Zerissenheit der Familie und der Partnerschaft. Der sonst obligatorisch chauvinistische Konservatismus ist nur sporadisch vorhanden, was dem Roman öfter als "fehlende Schärfe" ausgelegt wird, mir aber angenehm aufgefallen ist, weil dadurch ein glaubhafteres, empathisches Figurengefüge entsteht, welches die präzisen und klugen Beobachtungen der Gesellschaft nicht abschwächen.
Eine definitive Empfehlung an alle Leser, die sich bisher nicht an Houellbecq versucht haben.